Mittwoch, 24. Juni 2009

Helfen Medien beim Erwachsenwerden ?

Übungshalber mache ich im PS "Medienpädagogik" eine Filmanalyse. Dafür habe ich schon lange eine neue DVD aus dem Evangelischen Medienhaus im Auge. Es geht um einen nur 2 min 48 sec langen Film mit dem Titel "Muss mal Pipi", der für den Einsatz im Kindergarten gedacht ist.
Immer mehr Kinder unter drei kommen in Kindergärten, die dafür wenig vorbereitet sind. Sie kommen in Gruppen mit bis zu 20 Kindern, und bleiben dort tendenziell immer länger, weil immer mehr Eltern (Mütter) voll berufstätig sind. Die Folge: Immer mehr Erziehungsarbeit muss in der Einrichtung statt zu Hause geleistet werden. Auch die Sauberkeitserziehung. Bei so vielen Kindern können die wenigen Kräfte in der Kindertagesstätte es sich auch gar nicht leisten, häufig zu wickeln. Aber halt - lässt sich ins Töpfchen machen überhaupt trainieren ? Die Entwicklungspsychologie sagt, es muss hirnorganisch und muskulär die Kontrolle über die Ausscheidung erst reifen, und das geschieht in einem stetigen Prozess zwischen 2 und 5 Jahren. Wo also entwicklungsmäßig die Voraussetzungen fehlen, bringt auch Training nichts. Welche Chance hätte dabei ein Film ? Er stößt vielleicht kognitive Prozesse an, jenseits von Belohnen (Gummibärchen, wenn das Kind was ins Töpfchen gemacht hat) und Bestrafen (mit Windel darf das Kind nicht ins Bällebad - eklig für die anderen, wenn was ausläuft). Die DVD ist ein abgefilmtes animiertes Bilderbuch, mit sehr vielen Szenen und ab vier geeignet. Vielleicht funktioniert´s, wenn die Erzieherin in einer Kleingruppe aus schon "trockenen" ältern und jüngeren Windelkindern den Film zeigt und anschliessend durch Gespräch vertieft ?

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