Mittwoch, 8. April 2009

Web 2.0 für Eltern

Gestern war ich auf einer Veranstaltung des „Mediennetzwerk Karlsruhe“: „Mittendrin statt nur dabei – Web 2.0“. Mich erreichte die Einladung dazu von unserer Elternsprecherin. Eltern, die sich dafür interessieren, was ihre Kinder so mit dem PC alles machen, waren auch die Zielgruppe. Nach einer Einführung zu Web 2.0 (was ist das eigentlich) konnte man sich an verschiedenen Stationen praktisch kundig machen: Stadtwiki (Ehrenamtliche schreiben Lexikonartikel mit Bildern über alles aus Karlsruhe, dabei können alle Leser nach Art von wikipedia Verbesserungen anbringen), Podcasts (z.T. kostenlos Radio-/Fernsehbeiträge auf dem eigenen PC zum Herunterladen abbonnieren, oder selber welche produzieren), Blogs (eine Art elektronisches Tagebuch, das im Netz veröffentlich wird –wie dieses hier ;-)), social communities von Jugendlichen (z.B. SchuelerVZ), Chat, Foto- und Videosharingseiten (z.B. eigene Urlaubsfotos in einem „Album“ bei flickr zugänglich machen). Im Hauptvortrag der Veranstaltung stellte Dr. Ines Vogel (Psychologin, Leiterin des Medienzentrums der Universität Landau) „Wir sind das web – Bedeutung, Auswirkungen, Herausforderungen und Chancen des web 2.0“ dar. Nicht überrascht hat mich, dass der Zugang zum Internet bei Jugendlichen inzwischen flächendeckend ist und TV als Leitmedium dadurch bei ihnen abgelöst wurde. Neu war für mich, dass es beim Internet kein „digital divide“ durch verschiedene soziale / Bildungsmilieus (z.B. Hauiptschule /Gymnasium) mehr gibt. Neben vielen positiven Effekten (Kontakterleichterung, Förderung von Medienkompetenz auch ausserhalb des eigenen PC, Eigenbeiträge als Gegenöffentlichkeit zu den traditionellen Massenmedien) gab es natürlich auch Besorgniserregendes: Jugendliche stellen unbedacht und hemmungslos detaillierte Daten und Bilder von sich persönlich ins Netz (60 % ihre eigenen Fotos, 45 % Fotos von Freunden und Familie – fast 40 % haben schon einmal erlebt, dass andere ohne ihr Wissen ihre Fotos ins Netz gestellt haben). Erhellend war für mich am Schluß des Vortrags, wie Dr. Vogel die strukturelle Neuartigkeit virtueller Öffentlichkeit gegenüber realer psychologisch zu analysieren wusste.

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